Archiv 2016

Alle Meldungen 2016

[2016/12/18]

Keine Quersubventionierung des Bundesfilmarchivs mit Ländermitteln

Der Bremer Senat und die Mehrheit der Länder wollen sich nur bedingt an den Digitalisierungskosten beteiligen

18. Dezember 2016. – Der Bremer Senat begrüßt grundsätzlich die Entscheidung der Bund-Länder-Arbeitsgruppe, „die Digitalisierung des Filmerbes in Angriff zu nehmen“. Auf eine Anfrage der Abgeordneten Jens Crueger, Elombo Bolayela, Rainer Hamann, Björn Tschöpe und der Fraktion der SPD in der Bremischen Bürgerschaft (Landtag) machte er am 15. Dezember aber auch deutlich, dass er wie die Mehrheit der Länder, „eine Quersubventionierung des Bundesfilmarchivs mit Ländermitteln“ ausschließt. Wie diese sei er der Auffassung, dass „die Mittel für das Bundesarchiv allein vom Bund aufzubringen sind.“

Die Länder sollten allenfalls dann an den Kosten der Digitalisierung beteiligt werden, wenn sie „von den Restaurierungsmaßnahmen unmittelbar betroffen sind. Das wäre z.B. der Fall, wenn in einem Land ein betroffener historischer Filmbestand vorhanden ist, wenn ein Land bereits eigene Fördermittel vergeben hat oder wenn wirtschaftliche Interessen als Standort der beauftragten Kopierwerke eine Rolle spielen.“

Vollständiger Text der Antwort des Bremer Senats

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,298

[2016/12/14]

Bundesarchiv: Schließung der analogen Kopierwerke Mitte 2017?

Abhängig von den Fortschritten beim Aufbau einer digitalen Kopierstrecke

14. Dezember 2016. – Das Bundesarchiv hat mehrfach öffentlich betont, dass es seine Filmkopierwerke in Koblenz und Hoppegarten vor allem deshalb schließen will, weil ihm die Mittel fehlen, um Filme sowohl analog als auch digital zu sichern. Wie die Pressestelle des Bundesarchivs auf Anfrage mitteilt, wird als erstes das Kopierwerk am Standort Koblenz geschlossen, da dort mit dem altersbedingten Ausscheiden von Mitarbeitern das notwendige Fachwissen nicht mehr vorhanden sei.

Die schon beschafften chemikalischen Rohstoffe für die analoge Filmkopierung dürften noch bis etwa Mitte 2017 reichen. Über den Erwerb weiteren Materials werde das Bundesarchiv in Abhängigkeit von den Fortschritten beim Aufbau des neuen digitalen Kopierwerks entscheiden. Wie es weiter heißt, denkt das Bundesarchiv über eine Anschlussnutzung der analogen Kopierwerke durch Vermietung an Dritte nach. (JpG)

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,297

[2016/11/28]

Filmarchivierung im digitalen Zeitalter

Positionsbestimmungen der Archive

28. November 2016. – Die Ausgabe 2016 der Zeitschrift Forum. Das Fachmagazin des Bundesarchivs widmet sich auf 88 Seiten ausschließlich dem Thema „Filmarchivierung im digitalen Zeitalter“. Die wichtigsten Beiträge:
• Das Bundesarchiv und die Sicherung des nationalen Filmerbes (Michael Hollmann)
• Nationales Filmerbe, nationale Aufgaben: Sammeln, Bewahren, Erschließen, Präsentieren, Vermitteln (Rainer Rother)
• Filmarchivierung Digital – Ziele und praktische Rahmenbedingungen beim Wechsel von analoger zu digitaler Archivierung (Karl Griep)
• Die Rolle des Bundesarchivs als Teil der kulturellen Filmförderung. Versuch einer Standortbestimmung (Babette Heusterberg)
• Der Medienwechsel analog zu digital in der Filmproduktion und seine Auswirkungen auf die Archivierungsstrategie des Bundesarchivs (Egbert Koppe)
• Film digitization – LAC's perspective two years in (Douglas Smalley)
• Die Filmothek des Bundesarchivs: Chancen und Grenzen digitaler Filmbenutzung im Internet – Ein Praxisbericht (Annika Souhr-Könighaus)
• Für eine „Schule des Sehen“: Archivische Aspekte einer modernen Filmwissenschaft (Claudia Dillmann)

Forum. Das Fachmagazin des Bundesarchivs (201) als pdf

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,295

[2016/11/27]

Nordtiroler Amateurfilme digitalisiert

200.000 Minuten – Lernende Datenbank

27. November 2016. – Um die privaten Filmbestände von Nordtiroler Amateuren für die Nachwelt zu sichern, wurde 2009 das Gesamttiroler Interreg-IV-Projekt „Bewegtes Leben“ ins Leben gerufen. Im Bundesland Tirol reichten rund 6.000 Hobbyfilmer ihre analogen Filme zur kostenlosen Digitalisierung ein und stimmten der Veröffentlichung in einer Online-Datenbank zu. 11.500 Filme von 1928 bis 2009 mit über 200.000 Minuten wurden digitalisiert.

„Mit dem Online-Katalog eröffnen wir neue Forschungsmöglichkeiten zum Amateurfilm in Tirol. Es war uns ein besonderes Anliegen, diesen als lernende Datenbank zu konzipieren“, so Wolfgang Meighörner, Direktor der Tiroler Landesmuseen.

Die lernende Datenbank „Bewegtes Leben“ ist ein Projekt der Tiroler Landesmuseen, des Tiroler Bildungsforums und AltNeuland Bildschirmwerkstatt.

Hier geht es zur Datenbank

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,293

[2016/11/27]

Digitalisierung des Kurzfilms „Hommage à August Sander“ (1977)

Förderung durch die Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur

27. November 2016. – Die Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur fördert die Digitalisierung des 16mm-Kurzdokumentarfilms „Hommage à August Sander (1876-1964)“ (BRD 1977) von Pavel Schnabel mit 1.800 Euro. Die Förderung geht an den Regisseur. Sein Film wurde seinerzeit mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ ausgezeichnet. Der rheinland-pfälzische Fotograf August Sander ist vor allem für seine neusachliche Porträtkunst („Menschen des 20. Jahrhunderts“) bekannt.

Die Stiftung Rheinland-Pfalz engagiert sich mit Projektförderungen, institutionellen Förderungen und Stipendienvergaben in der Kunst- und Kulturlandschaft in Rheinland-Pfalz.

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,294

[2016/11/18]

Zwei Tropfen auf den heißen Stein

Mehr Mittel für die Digitalisierung des Filmerbes – Aber Beteiligung der Länder erforderlich – Keine Erhöhung für die Filmerbe-Einrichtungen

18. November 2016. – Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat in seiner Sitzung vom 10. November 2016 Mittel sowohl zur Bewahrung als auch zur Digitalisierung des deutschen Filmerbes bewilligt. Der Etatposten „Digitalisierung des Filmerbes“ (Kap. 0452 Tit. 683 23) wird von einer auf zwei Millionen Euro verdoppelt. Allerdings sei es dafür erforderlich, wie es in der Pressemitteilung heißt, „dass die jeweiligen Länder die geförderten Projekte mitfinanzieren.“ Unklar ist, ob diese Mittel nur dann fließen, wenn sich die Länder auch an dem angestrebten Bund-Länder-Filmwirtschaft-Digitalisierungsfond beteiligen.

Die Mittel für die Bewahrung der deutschen Filmgeschichte, also für die tägliche Arbeit der Filmerbe-Einrichtungen, wurden dagegen nicht erhöht. Zwar wird der Etat der Deutschen Kinemathek (Kap. 0452 Tit. 683 21) im Vergleich zum Ansatz von 7.924.000 € auf 8.324.000 € angehoben; das ist aber genau die Höhe des Vorjahresetats. Für „sonstige Zuwendungen“ an die Kinemathek, die 2016 noch 50.000 € ausmachten, sind für 2017 keine Mittel mehr vorgesehen.

Desgleichen werden auch die Mittel für das Arsenal (unverändert 1.295.000 €) und für das Deutsche Filminstitut-DIF (unverändert 339.000 €) nicht erhöht.

Auch das Bundesarchiv erhält für „Maßnahmen zum Erhalt des Filmerbes“ (Kap. 0453, Tit 532 07) unverändert 236.000 €. Neu ist der Haushaltsvermerk, dass, wenn dieser Titel ausgeschöpft ist, das Bundesarchiv auf die Gelder für die „Digitalisierung des Filmerbes“ zurückgreifen kann. Bereits seit 2015 sind im Etat des Bundesarchivs keine Mittel mehr für „Restaurierung von Dokumentar- und Spielfilmen“ (Kap. 0453, Tit. 532 06) eingestellt.

Pressemitteilung Nr. 407 vom 11.11.2016 des Presse- und Informationsamts der Bundesregierung

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,292

[2016/11/17]

Bund-Länder-Initiative zur Digitalisierung des deutschen Filmerbes: Berlin ist dabei

Rot-Rot-Grün stärkt das Medienboard

17. November 2016. – Berlin wird sich an der Bund-Länder-Initiative zur Digitalisierung des deutschen Filmerbes beteiligen, heißt es in der heute veröffentlichten Koalitionsvereinbarung zwischen den Landesverbänden der SPD, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/Die Grünen für die Legislaturperiode 2016-2021. Der nicht spezifizierte finanzielle Beitrag hierzu will die neue Koalition über das Medienboard Berlin-Brandenburg leisten.

Die Koalition will insgesamt die Digitalisierung fördern: „Berliner Kultureinrichtungen beherbergen ein unschätzbares kulturelles Erbe. Dieser Kulturschatz kann durch Digitalisierung nicht nur geschützt, sondern über das Internet weltweit zugänglich und nachnutzbar gemacht werden. Die Einrichtungen werden verpflichtet, Digitalisate – wo rechtlich möglich – unter Freien Lizenzen als open data zu veröffentlichen. Zur Erprobung innovativer Formate mit digitalen Technologien wird die Koalition einen Innovationsfonds für Projekte der Einrichtungen und der Freien Szene etablieren.“

Die Koalition wird zudem unter Leitung des Senats und zum Austausch mit öffentlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren einen „Runden Tisch Medienbildung“ zum Umgang mit digitalen Medien in der schulischen und außerschulischen Bildung einrichten.

2016 förderte das Medienboard im Bereich Filmerbe bereits die DEFA-Stiftung mit 180.000 € (Dokumentar- und Spielfilme mit Berlin-Bezug) und die Potsdamer Firma Schätze des deutschen Films GFT GmbH von Hans W. Geißendörfer mit 116.250 € (Made in Berlin-Brandenburg).

Link zur Koalitionsvereinbarung

Auf Anfrage teilt das Medienboard Berlin-Brandenburg mit, dass es kein Förderprogramm "Filmerbe" gibt. Entsprechende Projekte werden unter "Allgemein" und "Sonstige Vorhaben" gefördert. (19.12.2016)

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,291

[2016/11/15]

Zur Diskussion um das Positionspapier "Physische Datenträger nach der Digitalisierung: Behalten oder vernichten?" von Memoriav

Memoriav antwortet auf eine Zuschrift von Helmut Herbst

15. November 2016. – Helmut Herbst hatte sich am 30. April 2016 in einer Zuschrift "Behalten oder Vernichten" kritisch mit dem Positionspapier "Physische Datenträger nach der Digitalisierung: Behalten oder vernichten?" von Memoriav auseinandergesetzt, das wir hier kurz vorgestellt hatten.

Memoriav, der Verein zur Erhaltung des audiovisuellen Kulturgutes der Schweiz, definierte darin strenge Kriterien, die bei einer allfälligen Vernichtung von Trägermaterialien – u.a. aus Fernseh- und Radioarchiven – erfüllt sein müssen. Die hier veröffentlichte ausführliche Antwort von Memoriav soll die Diskussion um einige grundsätzliche Überlegungen zum Unterschied zwischen Film- und Rundfunkarchiven und zwischen Priorisierung und Bewertung bereichern.

Ausführliche Antwort von Memoriav auf die Zuschrift von Helmut Herbst zu ihrem Positionspapier

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,290

[2016/10/29]

Dramatischer Appell an Kulturstaatsministerin Monika Grütters

Eberhard Junkersdorf: „Machen Sie die Rettung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung und des deutschen Filmerbes zur Chefsache!“

29. Oktober 2016. – Mit dem dramatischen Appell „Retten Sie die Murnau-Stiftung!“ wandte sich der Filmproduzent Eberhard Junkersdorf an die Kulturstaatsministerin Monika Grütters. In einem Beitrag für Die Welt vom 29. Oktober beschreibt Junkersdorf, Ehrenpräsident der Filmförderungsanstalt (FFA) und von 2009 bis 2015 Vorsitzender des Kuratoriums der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, ihre finanzielle Situation als „bedrohlich“. Da die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender kaum noch Filme ankaufen, seien die Einnahmen aus Lizenz- und Weltverkäufen weggebrochen. Aus diesen Geldern habe die Stiftung aber stets ihre Kosten decken und Restaurierungen und Digitalisierungen finanzieren können.

Obschon die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien der Murnau-Stiftung in Aussicht gestellt habe, sie „aus der schwierigen, unverschuldeten finanziellen Lage zu retten“, sei nichts passiert. Im Gegenteil: „Warum hat man die Stiftung jetzt gezwungen, zunächst einmal das Stiftungskapital aufzubrauchen, obwohl man doch genau weiß, dass diese Entscheidung zwangsläufig in die Zahlungsunfähigkeit führt? Bevor die dann erreicht ist, muss der Stiftungsvorstand einen Insolvenzantrag stellen, um den strafrechtlichen Tatbestand der Insolvenzverschleppung zu vermeiden.“

Junkersdorf beklagt zudem, dass die Kulturpolitiker nicht bereit seien, die zur Bewahrung des Filmerbes erforderlichen 10 Millionen Euro jährlich bereitzustellen. Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern seien „die z.Zt. ablaufenden, basarähnlichen Schachereien, wer was zahlt und wann – und der Bund zahlt nur dann, wenn sich alle Länder und die Filmwirtschaft paritätisch beteiligen! – ein peinlicher Catch 22. Der deutsche Weg führt in eine freudlose Gasse.“

Vollständiger Artikel

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,287

[2016/10/28]

Bestandskatalog deutscher Filme online

Förderung durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien – Bestandsdaten des Bundesarchivs sollen bis 2010 eingepflegt werden

28. Oktober 2017. – Seit dem 20. Oktober 2017 ist die neue Rubrik „Bestandskatalog deutscher Filme“ auf Filmportal.de freigeschaltet. Der Katalog versteht sich als ein Schritt zur vollständigen Erfassung und Darstellung des deutschen Filmerbes. Er soll einen öffentlich zugänglichen Überblick über die in den Filmarchiven lagernden Filme ermöglichen und somit auch deren Digitalisierung erleichtern.

Träger des Bestandskatalogs sind das Deutsche Filminstitut-DIF und die Stiftung Deutsche Kinemathek. Er weist 8372 Filmwerke aus deren Beständen nach, die nach Mastermaterial sowie Archiv-, Sichtungs- und Verleihkopien aufgeschlüsselt sind. Der Katalog lässt sich nach Titeln, Produktionsjahr, Institution sowie den Materialarten "analog" und "digital" filtern.

Angaben zu den Filmen des Bundesarchivs sind derzeit noch nicht enthalten, da die Bereinigung der Erschließungsdaten aktuell noch in Arbeit ist. Wie das Bundesarchiv ferner mitteilt, sollen in Kooperation mit dem Deutschen Filminstitut-DIF bis zum Jahr 2020 alle Bestandsinformationen zu seinen Filmen in den übergreifenden Katalog eingeflossen sein.

Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien hat die Entwicklung der Katalogstruktur in einem Pilotprojekt sowie den Ausbau des Bestandskatalogs in den letzten Jahren mit insgesamt 400000 € an Projektmitteln gefördert. (JpG)

Zum Bestandskatalog deutscher Filme

Ergänzt am 15.11.2016.

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,283

[2016/10/21]

ZUGANG GESTALTEN! - Mehr Verantwortung für das kulturelle Erbe

Konferenz am 17./18. November 2016 im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart, Berlin

20. September 2016. - "Die Digitalisierung des kulturellen Erbes hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Doch angesichts der rasanten technologischen Entwicklung der elektronischen Medien, der Projektorientierung von Kulturförderung und der Flüchtigkeit digitaler Kommunikation gewinnen Fragen nach der Nachhaltigkeit an Bedeutung. Auf der fünften internationalen Konferenz sollen (...) die damit zusammenhängenden Aspekte erörtert werden." (Aus dem Tagungsprogramm)

Am Donnerstag, den 17. November um 17.00 ist eine Diskussionsrunde zum Thema "Zwischen Essigsyndrom und digitalem Nirwana – Filmerbe heute" angesetzt. Nach dem ZKM-Werkstattbericht „Das Altern neuer Medien und die Kunst des Bewahrens“ und dem Film „Cinema Futures“ von Michael Palm diskutieren Michael Hollmann (Präsident des Bundesarchivs), Klaus Kreimeier (Medienwissenschaftler), Peter Weibel (Vorstand des ZKM) und Barbara Flückiger (Universität Zürich).

Zum Programm

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,268

[2016/10/20]

Filmerbe sowohl analog als auch digital sichern

Kulturstaatsministerin Grütters appelliert auch an die Länder

20. Oktober 2016. – Anlässlich der Sitzung des Ausschusses für Kultur und Medien im Deutschen Bundestag zur Digitalisierung des Filmerbes am 19. Oktober 2016 verwies die Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters, erneut darauf, dass es eine Jahrhundertaufgabe sei, das Filmerbe „sowohl analog als auch digital zu sichern.“

Das bisherige Engagement des Bundes allein reiche aber bei weitem nicht aus, so Grütters weiter. Auch die Länder müssten „nun endlich auch beim Filmerbe ihre Verantwortung wahrnehmen. Auf ein solches Signal und auf einen signifikanten Beitrag warten wir schon viel zu lange.“

Wortlaut der Pressemitteilung 374/2016

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,282

[2016/10/20]

Jetzt online: Anhörung zur Digitalisierung des deutschen Filmerbes vom 19. Oktober 2016

Auch Ausschussmaterialien öffentlich zugänglich

20. Oktober 2016. – Die Stellungnahmen der Sachverständigen, die dem Ausschuss für Kultur und Medien des Deutschen Bundestags zur öffentlichen Anhörung des Antrags der Fraktion DIE LINKE „Nachhaltige Bewahrung, Sicherung und Zugänglichkeit des deutschen Filmerbes gewährleisten“ (BT-Drs. 18/8888) am 19. Oktober 2017 vorlagen, sind nun als pdf öffentlich zugänglich.

Auf der gleichen Website ist auch der Mitschnitt der Anhörung (1:47) online gestellt.

Hier geht es zu den Materialien und zur Aufzeichnung der Anhörung

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,284

[2016/10/19]

Das virtuelle nationale Filmarchiv

Neuer Internetauftritt des Kinematheksverbunds

19. Oktober 2016. – Die seit längerem abgeschaltete Website des Kinematheksverbunds ist seit kurzem im neuen Gewand wieder online. Sie bringt eine knappe Darstellung der Geschichte und Aufgaben des Verbunds, der sich als virtuelles nationales Filmarchiv versteht. Die neue Seite enthält zudem Kurzporträts der drei Mitglieder (Bundesarchiv, Deutsche Kinemathek und Deutsches Filminstitut), der kooptierten Partner (CineGraph Hamburg, die Filmmuseen Düsseldorf, München und Potsdam, das Goethe-Institut und das Haus des Dokumentarfilms) sowie der DEFA-Stiftung und der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung als Gäste. Auch die sechs Arbeitsgruppen zu den Themen „Ausstellungen“, „DVD-Editionen“, „Filmbildung und Vermittlung“, „Restaurierung“, „Filmbezogene Sammlungen“ und „Verleih“ stellen sich kurz vor.

An eigenen Positionen wird die bereits im Dezember 2015 veröffentlichte Stellungnahme des Kinematheksverbunds zur Digitalisierung des Filmerbes in einer aktualisierten Fassung angeführt.

Die offiziellen Website der Arbeitsgruppe Ausstellungen im Kinematheksverbund informiert ausschließlich über die Ausstellungen seiner Mitglieder und Partner.

Zur Website des Kinematheksverbunds

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,280

[2016/10/19]

Plädoyer für den analogen Film

Kinematheksverbund verlangt Beibehaltung analoger Kopierwerke

19. Oktober 2016. – Der Koordinierungsrat des Kinematheksverbundes begrüßt Initiativen zur Erhaltung von Vorführungen originaler analoger Filmwerke als Film. Er plädiert dafür, „die Kultur des klassischen Films als eine besondere kulturelle Praxis zu begreifen und die mit ihr verbundene originäre ästhetische Erfahrung weiterhin zu ermöglichen.“ Hierzu seien im Rahmen einer europäischen Kooperation die technischen Voraussetzungen zur Herstellung und Vorführung von 35mm-Film zu sichern. Kinos, die noch mit 16mm- und 35mm-Projektoren vorführen können, sollen hierbei unterstützt werden.

Diese Forderungen des Kinematheksverbunds finden sich in einer Neufassung seines Positionspapiers zur Digitalisierung, das am 11. Oktober 2016 veröffentlicht wurde.

Hier können beide Positionspapiere heruntergeladen werden

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,281

[2016/10/18]

Kein weiterer Aufschub für die Sicherung des Filmerbes

Stellungnahme des Verbands der deutschen Filmkritik

18. Oktober 2016. – Der Verband der deutschen Filmkritik beobachtet „mit großer Sorge und zunehmendem Befremden“ die Inaktivität der Bundesregierung bei der Sicherung und Zugänglichkeit des Filmerbes. In einer Stellungnahme zur öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Kultur und Medien zum Antrag „Nachhaltige Bewahrung, Sicherung und Zugänglichkeit des deutschen Filmerbes gewährleisten“ der Bundestagsfraktion DIE LINKE am 19. Oktober fordert er den Bundestag auf, die Sicherung des Filmerbes in der Transformationsphase von analog auf digital nicht auf halbem Weg zu blockieren: „Derzeit wird ihm weder der Weg in eine breite digitale Zukunft eröffnet, noch werden die Zugänge zu seiner analogen Geschichte ausreichend erhalten.“

Der Verband der deutschen Filmkritik verlangt eine langfristige Finanzierung der Digitalisierung des Filmerbes durch den Bund und die Länder. Solange diese sich nicht auf eine gemeinsame Finanzierung geeinigt hätten, müsse die Bundesregierung „mindestens die in ihre Zuständigkeit fallende institutionelle Ausstattung der Filmarchive und Kinematheken in ausreichendem Maße gewährleisten.“

Weiterhin fordert der Verband, sich auch um bislang nur unzureichend archivierte Teile des Filmerbes zu bemühen. Er verlangt zudem eine rechtlich verbindliche Anordnung der Filmarchive, die Vernichtung von Filmmaterialien zu unterlassen, sofern diese nicht aufgrund fortschreitender Zersetzung als Gefährdung einzustufen sind.

Der Verband der deutschen Filmkritik fordert auch die „langfristige Sicherstellung und Bewahrung der analogen Filminfrastruktur in Deutschland, um die Begegnung mit dem Filmerbe auch zukünftig im ursprünglichen Vorführformat zu ermöglichen.“ Dies gebiete nicht zuletzt der Respekt vor den künstlerischen Absichten der Filmemacher.

Hier geht es zum Wortlaut der Erklärung

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,279

[2016/10/17]

Forderung nach einer digitalen Nationalkinemathek

Bundesarchiv unterscheidet zwischen „Archivgut des Bundes“ und „nationalem Filmerbe“ – Gemeinsames Filmerbe-Portal

17. Oktober 2016. – In seiner Vortrag auf dem Filmerbe-Festival Film:ReStored_01 in Berlin am 23. September 2016 bezog der Präsident des Bundesarchivs Michael Hollmann auch Position zum nationalen Filmerbe. Dabei unterschied er zwischen „nationalem Filmerbe“ und „Archivgut des Bundes“. Letzteres sei „unveräußerlich und dauerhaft zu erhaltendes Kulturgut“ und allgemein zugänglich zu machen. Allerdings rechnete er weder alle Filme aus dem Archivgut des Bundes noch die Filmbestände anderer Archive insgesamt zum Filmerbe. Dieser integrale Ansatz schließe „zwar nichts und niemanden aus“ und sei „auf den ersten Blick ebenso idealistisch wie irenisch“ – er sei aber nicht operationalisierbar in dem Sinne, „dass eine die Institutionen übergreifende Strategie mit diesem Ansatz arbeiten könnte.“

Hollmann plädierte daher für eine Auswahl. „Vorrangig“ sollte ein Kriterienkatalog „von formalen und inhaltlichen Argumenten“ bestimmt werden, nach denen ein Film zum Filmerbe zu rechnen sei. Dieser Katalog solle vom Kinematheksverbund unter Hinzuziehung der Expertise der Filmwissenschaft ausgearbeitet und zur Diskussion gestellt werden. Ziel sei es, „möglichst rasch“ eine regelmäßig zu überprüfende und zu aktualisierende Prioritätenliste zu haben, „nach der die Filme digitalisiert und so gleichermaßen gesichert und für die möglichst allgemeine und niedrigschwellige Nutzung zugänglich gemacht werden.“

Der Idee einer „Nationalkinemathek“, in der die filmischen Originale körperlich zusammenführt würden, erteilte er eine klare Absage; eine „digitale Nationalkinemathek“ solle aber die hochwertigen digitalen Kopien zusammenfassen.

Michael Hollmann kündigte zudem an, das filmarchivische Profil des Bundesarchivs schärfen und dessen Aufgaben innerhalb des Kinematheksverbundes einer „grundsätzlichen Kritik“ unterziehen zu wollen. So werde sich das Bundesarchivs auf seine Kernaufgaben konzentrieren: „Die Übernahme und Erschließung der in seinem archivischen Zuständigkeitsbereich entstandenen Filme, die konservatorische Sicherung der in seiner Obhut befindlichen originalen Filmmaterialien und deren Digitalisierung zu dem doppelten Zweck der langfristigen Sicherung und der zeitgemäßen Bereitstellung für die Nutzung.“ Dagegen will sich das Bundesarchiv aus der Sammlung von Filmen nicht-staatlicher Provenienz sowie von filmbegleitenden Materialien zugunsten der Deutschen Kinemathek zurückziehen. Bei der filmografischen Datensammlung strebt es eine stärkere Zusammenarbeit mit dem Deutschen Filminstitut an.

Bei der technischen Umsetzung der Sicherung des nationalen Filmerbes – „verstanden als Projekt zur digitalen Sicherung und Zugänglichmachung der zentralen Werke des deutschen Filmschaffens“ – beanspruchte Hollmann für das Bundesarchiv die zentrale Führungsrolle sowohl bei der Definition der technischen Parameter der Digitalisierung, deren praktischer Durchführung und der Langzeitsicherung als auch bei der technischen Verantwortung für ein „gemeinsames Filmerbe-Portal“.

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,278

[2016/10/12]

Digitalisierung des deutschen Filmerbes

Öffentliche Anhörung des Ausschusses für Kultur und Medien des Deutschen Bundestags am 19. Oktober 2016

12. Oktober 2016. – Der Antrag der Bundestagsfraktion DIE LINKE „Nachhaltige Bewahrung, Sicherung und Zugänglichkeit des deutschen Filmerbes gewährleisten“ (Bundestags-Drucksache 18/8888) steht am Mittwoch, 19. Oktober 2016, im Mittelpunkt einer öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Kultur und Medien. Die Sitzung unter Vorsitz von Siegmund Ehrmann (SPD) beginnt um 16.30 Uhr im Sitzungssaal E 300 des Paul-Löbe-Hauses in Berlin und dauert etwa eineinhalb Stunden.

Als Sachverständige sind geladen: Dr. Alice Brauner, Geschäftsführung, CCC Filmkunst GmbH; Christine Grieb, Geschäftsführung, Verband Technischer Betriebe für Film und Fernsehen e.V. (VTFF); Dr. Michael Hollmann, Präsident, Bundesarchiv; Prof. em. Dr. Klaus Kreimeier, Kultur- und Medienwissenschaftler, Initiative „Filmerbe in Gefahr“; Juliane Maria Lorenz, Präsidentin und Geschäftsführerin, Rainer Werner Fassbinder Foundation sowie Dr. Rainer Rother, Künstlerischer Direktor, Stiftung Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen.

Die Anhörung wird am 19. Oktober ab 19.45 Uhr zeitversetzt im Parlamentsfernsehen, im Internet auf www.bundestag.de und auf mobilen Endgeräten übertragen.

Besucher können sich bis Montag, 17. Oktober, beim Sekretariat des Ausschusses für Kultur und Medien (E-Mail: kulturausschuss@bundestag.de) unter Angabe des Vor- und Zunamens sowie des Geburtsdatums anmelden. Zum Einlass muss ein Personaldokument mitgebracht werden.

Link zur Ankündigung und zum Antrag der Fraktion DIE LINKE

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,277

[2016/10/07]

Gemeinsame Digitalisierungsstrategie: zögerliche Bundesländer

Weitere Gespräche zum nationalen Filmerbe notwendig

7. Oktober 2016. – Auf Anfrage teilte die Staatsministerin für Kultur und Medien (BKM) mit, dass bei einem Bund-Länder-Gespräch am 26. September 2016 die medienpolitischen Sprecher der Regierungsfraktionen im Deutschen Bundestag, die Vertreter der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der vier teilnehmenden Länder Berlin, Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen ihren Willen zu einer gemeinsamen Digitalisierungsstrategie für das nationale Filmerbe bekräftigt haben. Die übrigen Bundesländer konnten bisher noch nicht für ein gemeinsames Vorgehen gewonnen werden. (JpG)

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,276

[2016/10/05]

Neuer DCP-Verleihkatalog der Murnau-Stiftung

90 DCPs im Angebot – Ausleihe auch als BluRay möglich

5. Oktober 2016. – Die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung hat ihren DCP-Verleihkatalog aktualisiert. Er kann als pdf in Deutsch und Englisch unter „Filmverleih“ auf der Website der Murnau-Stiftung heruntergeladen werden.

Die Liste umfasst 90 Filme, darunter 37 zwischen 1994 und 2015 durchgeführte Restaurierungen und eine 1994 rekonstruierte Fassung. Alle Filme können auch als BluRay ausgeliehen werden.

Kinos, Festivals und Veranstalter können die Filme direkt bei der Murnau-Stiftung bestellen. Darüber hinaus sind Ausleihen über die Partner Deutsches Filminstitut – DIF und die Stiftung Deutsche Kinemathek möglich.

Link zum DCP-Verleihkatalog der Murnau-Stiftung

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,273

[2016/09/28]

Keine analogen Filmausbelichtungen mehr im Bundesarchiv

Eine grundsätzliche Entscheidung – mit Hintertür

5. Oktober 2016. – Am 23. September 2016 verkündete der Präsident des Bundesarchivs Michael Hollmann die Einstellung des Filmkopierwerks seines Hauses. In seinem Vortrag „Das Bundesarchiv und die Sicherung des nationalen Filmerbes“ auf dem Filmerbe-Festival Film:ReStored_01 in Berlin bezog sich Hollmann auf drei parallele Entwicklungen, die das Bundesarchiv zum "grundsätzlichen Verzicht" auf analoge Filmausbelichtungen führten:

- Produktion, Bearbeitung, Präsentation und Speicherung von Filmen erfolge mittlerweile fast vollständig digital. „In der Konsequenz dessen verschwindet zusehends nicht nur der analoge Film als Aufzeichnungsmedium, sondern auch die zu seiner Aufnahme, Bearbeitung und Vorführung notwendige Technologie.

- “Die zwar wünschenswerte hybride Lösung, die analoge und digitale Sicherung verbinde, sei „weder unter haushälterischen noch unter technologischen Aspekten [...] realistisch und nachhaltig.

- “Ein fundamentaler kulturelle Wandel verlagere die Kommunikation, die Speicherung und den Transfer von Information und Wissen zusehends auf das Internet.

Entscheidend für den Übergang zur digitalen Sicherung des filmischen Archivguts im Bundesarchiv sei aber, so Hollmann, dass die Kopierung von Filmen bereits heute nicht mehr analog-optisch, sondern digital erfolge. „Filme werden digital gescannt und bearbeitet, bevor sie wieder auf Film ausbelichtet werden; im eigentlichen Sinne des Wortes handelt es sich also um Digitalisate von genuin analogen Filmen. Die Archivierung genuin digitaler Unterlagen und die Digitalisierung genuin analoger Unterlagen zur Sicherung und Präsentation stellen also zwei Seiten derselben Medaille dar. Wenn die technischen Randbedingungen gegeben sind und vor allem die notwendigen Speicherkapazitäten bereitstehen und die Option der späteren Ausbelichtung erhalten bleibt, spricht aus meiner Sicht nichts mehr dagegen, künftig auf den letzten Schritt der Ausbelichtung – durch das Bundesarchiv und im Bundesarchiv – zu verzichten.“

Michael Hollmann ließ allerdings eine Hintertür offen, indem er ausführte, dass der „grundsätzliche Verzicht“ auf die analoge Filmausbelichtung keineswegs ausschließe, dies später nachzuholen: "der im Stadium des Digitalisats unterbrochene Prozess wird „einfach“ fortgesetzt."

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,271

[2016/09/27]

„Jahrhundertaufgabe“ Digitalisierung des Filmerbes

Kulturstaatsministerin Monika Grütters beim Filmerbe-Festival „Film:ReStored“

27. September 2016. – Bei der Eröffnung des „Film-ReStored“-Festivals am 22. September 2016 in Berlin bezeichnete Kulturstaatsministerin Monika Grütters die Digitalisierung des deutschen Filmerbes als eine „Jahrhundertaufgabe“, die nur durch „eine langfristige Strategie und eine Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Filmwirtschaft“ zu lösen sei. Das Festival zeige, „wie wichtig eine konsequente, kontinuierliche und umfassende Strategie für die Digitalisierung unseres Filmerbes“ sei. Wir dürften nicht riskieren, „dass noch weitere Jahre vergehen“, um das Filmerbe für die folgenden Generationen zu bewahren. Grütters kündigte an, auch 2017 wieder eine Million Euro für Digitalisierungsprojekte der Einrichtungen des Kinematheksverbunds bereitzustellen.

Zurzeit arbeitet die Staatsministerin für Kultur und Medien gemeinsam mit den Ländern und der Filmwirtschaft an einer langfristigen Digitalisierungsstrategie. „Wir wollen dauerhaft eine verlässliche Summe bereitstellen, damit die Filmerbeeinrichtungen, die Filmbranche und die technischen Betriebe langfristig planen können.“

Um Verleih und Vertrieb des digitalisierten Filmerbes zu fördern, sehe der Gesetzentwurf zum Filmförderungsgesetzes unter anderem vor, dass „Mittel der Absatzförderung in begrenztem Umfang für den Verleih und Vertrieb deutscher Filmklassiker“ eingesetzt werden können.

Grütters berichtete zudem, dass in diesem Sommer Vertreter des Zentralrats der Juden in Deutschland und des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma sowie Filmhistoriker und Vertreter von Filmerbeeinrichtungen die Digitalisierung nationalsozialistischer Propagandafilme beraten habe. „Wir sind uns einig, dass eine Archivierung und Digitalisierung gerade auch dieser Filme erforderlich ist, um sie als historische Quelle zu erhalten.“ Die Diskussion auch über mögliche Formen der Veröffentlichung von NS-Filmen werde im Herbst fortgesetzt.

Wortlaut der Rede

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,270

[2016/09/23]

Ungeklärte Fragen zum Filmerbe

Bundestagsrede von Tabea Rößner zum Bundesarchivgesetz am 22. September 2016

23. September 2016. – Tabea Rößner, Sprecherin für Medien der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, teilt die Befürchtung vieler Experten, „dass die aktuell brennenden Fragen des Filmerbes im vorliegenden Gesetzesentwurf nicht ausreichend berücksichtigt oder thematisiert werden.“ Die Definition „Kinofilm“ sei zu eng gefasst: „Was aber ist mit dokumentarischem Filmmaterial, das oft gar nicht für eine öffentliche Aufführung in einem Kino gedacht, aber als Zeitdokument von besonderer Bedeutung ist?“ Auch die zahlreichen Filme außerhalb einer Kinoauswertung würden so nicht erfasst.

Rößner kritisiert ferner die Kassationspraxis des Bundesarchivs, deren rechtliche Grundlage derzeit geprüft werde. Sie teilt die Haltung des Kinematheksverbunds, „dass auch eine analoge Archivierung der Originale wünschenswert ist. Die Originale transportieren Informationen, die digital verloren gehen.“ Diese Fragen würden aber im vorliegenden Gesetzesentwurf nicht angesprochen.

Ferner erinnert die Grünen-Politikerin daran, dass die Bundesregierung seit 2015 eine umfassende Digitalisierungsstrategie im Filmbereich verspricht, die bisher nicht umgesetzt sei; auch die Frage der Finanzierung für die Digitalisierung sei weiterhin ungeklärt.

Zum Wortlaut der Rede

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,274

[2016/09/23]

Linke fordert gesamtstaatliche Strategie für den Erhalt des Filmerbes

Erklärung von Harald Petzold, medienpolitischer Sprecher der Linksfraktion im Bundestag

22. September 2016. – Aus Anlass des Filmerbe-Festivals Film:ReStored der Deutschen Kinemathek vom 22. bis 25. September 2016 in Berlin fordert Harald Petzold, der medienpolitische Sprecher der Linksfraktion im Bundestag, politische Lösungen für die Archivierung des Filmerbes und den Zugang zu ihm: "Es gibt weder ausreichende Finanzdeckung zur Erhaltung des nationalen Filmgutes und auch die die personelle Ausstattung ist höchst defizitär."

Petzold verweist darauf, dass DIE LINKE zuletzt im Juli einen Antrag (BT-Drs.:18/8888) in den Bundestag eingebracht hat, der eine gesamtstaatliche Strategie zur Sicherung, Digitalisierung und Zugänglichmachung des Filmerbes bis spätestens 2017 umschreibt. "Wichtigster Punkt die Finanzierung: jährlich sollen die benötigten Kosten von dreißig Millionen Euro auf Bund, Länder und Filmwirtschaft verteilt werden. Enthalten sind hier die Kosten auch für den Erhalt der Originale." DIE LINKE hat zudem einen entsprechenden Änderungsantrag in die laufenden Haushaltsverhandlungen für den Bundeshaushalt 2017 gestellt.

Vollständiger Wortlaut der Pressemitteilung

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,269

[2016/09/18]

Nitrofilme sind "unersetzliches filmkünstlerisches und filmwissenschaftliches Kulturgut"

Ein Appell von 1965

18.9. 2016. – Im Dezember 1965 bat die in München tagende Deutsche Gesellschaft für Film- und Fernsehforschung die Kultusminister der Länder, "die durch Vernichtung bedrohten künstlerisch wertvollen Nitrofilme durch geeignete Maßnahmen zu erhalten, da sie unersetzliches filmkünstlerisches und filmwissenschaftliches Kulturgut darstellen." (Film-Echo/Filmwoche, 19. Jg., Nr. 100, 18.12.1965, S. 6)

Leider ist diese Bitte weiterhin hochaktuell. Allerdings sollten nicht nur die künstlerisch wertvollen, sondern alle Nitrofilme aufbewahrt werden, sofern die Materialqualität dies zulässt.

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,267

[2016/09/04]

"Unbedingt erhalten"

Harald Petzold (DIE LINKE) über das Kopierwerk des Bundesarchiv-Filmarchivs

4. September 2016. – Harald Petzold, medienpolitischer Sprecher der Linksfraktion im Bundestag, besuchte am 31. August das Kopierwerk des Bundesarchiv-Filmarchivs in Hoppegarten: „Es ist eine beeindruckende Anlage, die unbedingt erhalten werden muss.“ Probleme gäbe es sowohl beim Personalbedarf, da es für diese Arbeiten kein festes Berufsbild gibt, aber auch bei der finanziellen Ausstattung. „Die Initiative ‚Filmerbe in Gefahr’ befürchtet, dass im Gefolge dieses Gutachtens die analoge Filmkopierung beim Bundesfilmarchiv aus Kostengründen völlig aufgegeben wird. Ich fände das fatal. Die Sicherung dieser Filme ist eine nationale Kulturaufgabe, die nicht von betriebswirtschaftlichen Erwägungen abhängig gemacht werden darf.“

http://www.harald-petzold.de/#!Zu-Besuch-beim-Bundesfilmarchiv/mgcao/57c98db7c00ac94b536eeeae

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,266

[2016/08/01]

Film:ReStored. Das Filmerbe-Festival

Neues Filmerbe-Festival im September 2016 in Berlin / Programm jetzt online

21. Juni 2016. – Unter dem Titel „Film:ReStored. Das Filmerbe-Festival“ findet vom 22. bis 25. September 2016 im Filmhaus am Potsdamer Platz die erste Ausgabe eines neuen Filmerbe-Festivals statt. In diesem Rahmen wird am 24. September 2016 auch der Kinopreis des Kinematheksverbundes verliehen.

In Vorträgen und Podiumsrunden werden ethische, technische und ästhetische Fragen diskutiert, die sich bei der Digitalisierung historischer Filme stellen. In diesem Jahr wird der Status des Originals als Archivgut wie als Referenz für jede Kopierung im Mittelpunkt der Diskussionen stehen. Gäste aus Schweden und Frankreich berichten über Erfahrungen bei der digitalen Restaurierung und Archivierung historischer Filme. Filmvorführungen bieten die Gelegenheit, Schätze der deutschen Filmgeschichte als digital restaurierte Erstaufführung zu erleben.

Das Programm kann auf der Website der Deutschen Kinemathek eingesehen werden.

In Deutschland widmen sich bereits mehrere Festivals und Programmreihen dem Filmerbe, stets in Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Institutionen.

2013 wurde bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin die Reihe Berlinale Classics etabliert. Sie ergänzt die Retrospektive um aktuelle Restaurierungen von Filmklassikern sowie wiederentdeckte Filme und versteht sich als Forum für Erstaufführungen hochwertiger Restaurierungen und Rekonstruktionen, die die neuen Möglichkeiten der digitalen Bearbeitung nutzen.

CineGraph Hamburg und das Bundesarchiv-Filmarchiv organisieren seit 2003 das cinefest – Internationales Festival des deutschen Film-Erbes. Es versteht sich als Forum für Cineasten, Filmhistoriker, Archivare und Techniker und präsentiert alljährlich im Rahmen eines Festivals bekannte und vergessene Filmklassiker sowie verloren geglaubte Schätze des deutschsprachigen Filmerbes. Zum Festival erscheint jeweils ein umfangreiches Katalogbuch, inkl. einer DVD-Beilage mit Filmen und Dokumenten zum jeweiligen Thema.

Das Stummfilm-Festival Karlsruhe begann 2002 mit einem Stummfilmwochenende; Veranstalter sind Déjà Vu-Film e.V. und die Kinemathek Karlsruhe e.V..

Seit 2001 gräbt der Außerordentliche Filmkongress des Hofbauer-Kommandos im Nürnberger Künstlerhaus (damals: Komm) unter dem Label KommKino abseitige und absurde Streifen, Trash und Kunst aus – stets aber Filme jenseits des Mainstreams.

Seit 1995 veranstaltet der Förderverein Filmkultur Bonn jeden August Internationale Stimmfilmtage im Arkadenhof des Kurfürstlichen Schlosses in Bonn. Bei freiem Eintritt werden restaurierte Klassiker und Wiederentdeckungen des Stummfilms mit Livemusik präsentiert.

In zwei monatlichen Programmreihen widmet sich CineGraph Babelsberg der Erforschung und öffentlichen Präsentation des unbekannten deutschen Filmerbes. Im Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums läuft seit 1992 die Reihe „Wiederentdeckt“ zum unbekannten deutschen Spielfilm. Im Kino Arsenal, abwechselnd mit dem Zeughauskino, stellt der Verein seit 1997 in der Reihe „FilmDokument“ nichtfiktionale Filme des deutschen Filmerbes vor. Die überarbeiteten Einführungen und Vorträge werden in der filmwissenschaftliche Zeitschrift Filmblatt veröffentlicht, die seit 1996 erscheint.

Seit 1960 veranstaltete das Bundesarchiv auf dem Leipziger Dokumentarfilmfestival eine einwöchige Retrospektive zu Dokumentarfilmen aus seinem Bestand. Mit dem Programm „Regie und Regiment. Deutschland und das Militär in dokumentarischen Filmen von 1914 bis 1989“ wurde 2010 diese jährliche Retrospektive eingestellt. Noch 2009 hatte das Bundesarchiv-Filmarchiv für diese Reihe einen Programmpreis der DEFA-Stiftung erhalten.

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,220

[2016/07/07]

Worauf noch warten?

LINKE mit eigenem Antrag zum Erhalt des Filmerbes

7. Juli 2016 – Der Antrag „Nachhaltige Bewahrung, Sicherung und Zugänglichkeit des deutschen Filmerbes gewährleisten“ der Bundestagsfraktion DIE LINKE wurde heute in erster Lesung, ohne Debatte, im Plenum des Deutschen Bundestages eingebracht. Nach der parlamentarischen Sommerpause folgt die Debatte im Ausschuss für Kultur und Medien sowie in der zweiten Lesung.

DIE LINKE fordert von der Bundesregierung eine gesamtstaatliche Strategie zur Sicherung, Digitalisierung und Zugänglichmachung des Filmerbes bis spätestens 2017. Diese sollte in Abstimmung mit den Ländern und der Filmwirtschaft erarbeitet werden:

"Die personelle und finanzielle Ausstattung der Archive und der Digitalisierungsvorhaben ist höchst defizitär. Es droht der Verfall des analogen Filmmaterials und damit des nationalen Filmerbes. Film ist ein dem Buch gleichwertiges Kulturgut und gehört zum nationalen Kulturerbe. Laut Antrag sollen alle Filme ab 1895 gesammelt, archiviert, katalogisiert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die jährlichen Kosten von 30 Millionen Euro sollen zwischen Bund, Ländern und der Filmwirtschaft gedrittelt werden. Mit einer zweckgebundenen Kinokartenabgabe von fünf Cent könnte zudem das Kinopublikum mit einbezogen werden."

Nach der Sommerpause wird die Debatte um die Novelle des Filmförderungsgesetzes (FFG) abgeschlossen. Auch hierzu hat DIE LINKE einen eigenen Antrag „Filmförderung“ eingebracht, in dem die Bewahrung des Filmerbes ein hervorgehobener Punkt ist. DIE LINKE fordert hier die Ausweitung des Förderauftrags der Filmförderungsanstalt (FFA).

Dokumente zur Filmpolitik der LINKEN

(Nach einer Pressemitteilung der LINKEN vom 7. Juli 2016)

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,233

[2016/07/06]

Schrittweise Digitalisierung des deutschen Filmerbes kommt nicht vom Fleck

Weiterhin nur eine Million Euro im Regierungsentwurf für den Haushalt 2017 – Kritik der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

6. Juli 2016 – Der heute vom Kabinett verabschiedete Regierungsentwurf für den Haushalt 2017 sieht insgesamt rund 1,35 Milliarden Euro für den Kulturetat vor. Im Filmbereich stehen zur „schrittweisen Digitalisierung des deutschen Filmerbes“ auch im kommenden Jahr wieder eine Million Euro zur Verfügung. Der Regierungsentwurf zum Bundeshaushalt 2017 steht unter dem Vorbehalt der weiteren Haushaltsaufstellung, insbesondere des parlamentarischen Haushaltsverfahrens im Herbst.

Tabea Rößner, Sprecherin für Medien, Kreativwirtschaft und digitale Infrastruktur der Bundestagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, sieht weiterhin das „Filmerbe trotz erhöhtem Kulturetat bedroht“. Die Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters, habe „im Kulturausschuss des Bundestags schon im November 2014 eine „Nationale Digitalisierungsstrategie“ angekündigt. Im Juli 2016 warte ich noch immer auf eine Strategie – nicht nur für die Digitalisierung der Filme, sondern auch für ihren Erhalt im Original. Die eine Million Euro im Haushalt sind ein Platzhalter. Mit der nachhaltigen Sicherung unseres filmischen Erbes hat das leider gar nichts zu tun.“

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,232

[2016/06/27]

Linkspartei fordert gesamtstaatliche Strategie

Antrag der Bundestagsfraktion DIE LINKE zur Bewahrung des Filmerbes

27. Juni 2016 - Unter dem Titel "Nachhaltige Bewahrung, Sicherung und Zugänglichkeit des deutschen Filmerbes gewährleisten" hat die Bundestagsfraktion DIE LINKE als Bundestagsdrucksache 18/8888 einen Antrag verabschiedet, der nach der parlamentarischen Sommerpause dem Bundestag zur Beschlussfassung vorgelegt werden soll. Die Fraktion fordert u.a. "eine gesamtstaatliche Strategie für die Digitalisierung des Filmerbes in Abstimmung mit den Ländern sowie der Filmwirtschaft" sowie parallel dazu "Lösungsvorschläge und Kostenkalkulationen für den Erhalt der analogen Originale". Aus dem Bundeshaushalt sollen "jährlich und verstetigt" Mittel in Höhe von 10 Mio. Euro für die Digitalisierung, den Erhalt der analogen Originale und die Langzeitsicherung bereitgestellt werden

Vollständiger Text des Antrags hier

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,229

[2016/06/17]

Finanzierung der Deutschen Digitalen Bibliothek gesichert

Nur 0,02 % Filme eingestellt

17. Juni 2016. – Auf Einladung von Kulturstaatsministerin Monika Grütters trafen sich die Kulturministerinnen und -minister der Länder sowie Spitzenvertreter der Kommunen heute im Bundeskanzleramt in Berlin. Ein Thema bei diesem bereits zum fünften Mal stattfindenden Gedankenaustauschs über aktuell wichtige kulturpolitische Themen bildete auch die Deutsche Digitale Bibliothek. Die Gesprächspartner hoben die positive Entwicklung der Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB) seit Aufnahme ihres Regelbetriebs im Frühjahr 2014 hervor.

In der gemeinsamen Presseerklärung heißt es: „Enthielt sie damals schon 7,5 Mio. Objekte, sind es heute bereits knapp 20 Millionen. Die täglichen Zugriffe sind von durchschnittlich 1.500 im Frühjahr 2014 auf mehr als 10.000 mit höherer Verweildauer gestiegen. Nach Einschätzung der Kulturstaatsministerin Grütters ist Grundlage hierfür die gemeinsame Finanzierung der DDB durch Bund und Länder, an der uneingeschränkt festzuhalten sei.“

Als zentrales nationales Portal soll die Deutsche Digitale Bibliothek „perspektivisch die digitalen Angebote aller deutschen Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen miteinander vernetzen.“ Unter den knapp 20 Millionen Objekten befinden sich bisher allerdings nur 3914 Videos inkl. Filmtrailer, das entspricht beschämenden 0,02 %. Berücksichtigt man nur die Digitalisate, so machen Filme 0,05 % aus. Ergänzende Informationen und eine Kontextualisierung der Filme fehlen vollständig.

Gemeinsame Pressemitteilung von BKM und KMK

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,228

[2016/06/16]

Symposium zum audiovisuellen Kulturerbe Deutschlands

Thema „Vergangenheit braucht Zukunft!“ – Am 8. Juli 2016 in Berlin

16.6.2017. – Ein ganztägiges Symposium „Vergangenheit braucht Zukunft!" über Strategien für einen nachhaltigen Umgang mit dem audiovisuellen Kulturerbe Deutschlands findet am 8. Juli 2016 in der Landesvertretung Sachsen-Anhalt in Berlin statt. Veranstalter ist die Sektion Film, Rundfunk und Audiovisuelle Medien im Deutschen Kulturrat.

Der Schutz audiovisuellen Kulturerbes vor seinem physischen Zerfall und die Schaffung eines offenen digitalen Zugangs zu den Beständen ist eine zentrale kulturpolitische Herausforderung. Es besteht die dringende Notwendigkeit die Frage zu diskutieren, was vor dem Verfall gesichert werden soll und mit welchen Strategien wir dieses Erbe bewahren können und zugänglich machen wollen.

Die Sektion Film, Rundfunk und audiovisuelle Medien wird sich im Sommer mit einer Stellungnahme des Deutschen Kulturrates in die Diskussion einschalten. Der Entwurf dieser Stellungnahme dient gleichzeitig als Diskussionsgrundlage des Symposiums. Er kann auf der Website der Veranstalter heruntergeladen werden.

Ort: Landesvertretung Sachsen-Anhalt, Luisenstraße 18, 10117 Berlin

Zeit: Freitag, 8. Juli 2016, 10:00 bis 18:00 Uhr

Programm, Entwurf einer Stellungnahme der Sektion »Film, Rundfunk und Audiovisuelle Medien« in Koope

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,227

[2016/06/11]

Vom Winde verweht. Das Filmerbe der Frauen

Warum geraten Filme von Regisseurinnen in Vergessenheit?

11. Juni 2016: Am 25. Juni beschäftigt sich eine von Pro Quote Regie in München organisierte Podiumsdiskussion mit Alice Guy Blaché, die 1896 den allerersten Spielfilm drehte. „Alice Guy starb 1968 unbekannt, kein Medium erwähnte ihren Tod, ihr Werk. Es gibt unendlich viele Alice Guys in Deutschland, in Europa, der Welt. Wer entscheidet, welche Filme restauriert werden, welche RegisseurInnen als kulturell relevanter Teil in die nationale und internationale Filmgeschichte eingehen sollen?“

Auf dem Panel diskutieren Christina Berg (Stellvertr. Vorstand, Leiterin Förderung, FFA), Prof. Doris Dörrie (Regisseurin und Schriftstellerin), Karola Gramann (Filmkuratorin, künstlerische Leiterin der Kinothek Asta Nielsen e.V.), Prof. Dr. Michaela Krützen (Filmwissenschaftlerin, HFF-München) und Renate Nuppenau (Autorin und Wikipediaaktivistin). Moderation: Margret Rún (Regisseurin, Pro Quote Regie-Kern).

Ort und Zeit: Samstag, 25. Juni 2016, 14.00 Uhr, Black Box, Gasteig, Rosenheimerstrasse 5, 81667 München.

Weitere Informationen

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,225

[2016/06/11]

Thema: Filmerbe

European Film Forum bei „Il Cinema Ritrovato“

11. Juni 2016: Im Rahmen des Filmfestivals „Il Cinema Ritrovato“ findet am 30. Juni 2016 in Bologna ein European Film Forum (EFF) zum Thema Filmerbe statt.

Das EFF-Format wurde 2015 von der Europäischen Kommission ins Leben gerufen mit dem Ziel, in einen aktiven Dialog mit der europäischen Filmbranche zu treten. Der Fokus liegt auf der Entwicklung gemeinsamer Strategien im Umgang mit den Herausforderungen und Möglichkeiten, die die digitale Revolution mit sich bringt.

Mehr Informationen dazu zeitnah auf der Website von Creative Europe Media.

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,226

[2016/05/20]

"Herkulische Aufgabe"

Drei Neuerscheinungen

Drei Neuerscheinungen der letzten Monate beleuchten wichtige Aspekte der Digitalisierung des Filmerbes und der digitalen Zugänglichkeit von Filmgeschichte.

Der zum 40. Jahrestag der Gründung des Bundesverbands kommunale Filmarbeit erschienene Band Andere Filme anders zeigen stellt 119 kommunale Kinos und Festivals nebst Angaben ihrer Vorführformate vor. 74 Spielstätten haben noch 35mm-Projektoren und immerhin 41 können weiterhin 16mm-Filme vorführen. Nur 21 Kinos geben an, ausschließlich DCPs und/oder Blu-rays zu zeigen. Da die deutsche Filmgeschichte bisher kaum digital verfügbar ist, steht ihrer Verbreitung durch die kommunalen Kinos – was die vorhandene Vorführtechnik angeht – eigentlich nichts im Wege. Dass sie dennoch in deren Programmen kaum vertreten ist, muss andere Ursachen haben.

Anna Bohn, Referatsleiterin Film, Kunst und Artothek bei der Zentral- und Landesbibliothek Berlin skizziert in ihrem Aufsatz Von DVD zu Video-on-Demand: Bewegte Bilder in Bibliotheken und neue Wege des Zugangs zum audiovisuellen Kulturerbe die Vision einer hybriden Mediathek, die auch digitale audiovisuelle Ressourcen sammelt, sichert und anbietet. Da es Bohn vor allem um die Vermittlung geht, treffen ihre auf zahlreiche Beispiele gestützten Überlegungen weitgehend auch auf Filmarchive zu, die sich bisher mit vergleichbaren Überlegungen zurückhalten.

Zusammen mit Martin Koerber, dem Leiter des Filmarchivs der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen hat Anna Bohn auch den Eintrag über „Archivierung audiovisueller Medien in Deutschland“ in dem bei Metzler erschienenen Handbuch Archiv verfasst. Der Beitrag liest sich wie eine Bestandsaufnahme aller Mängel und Unzulänglichkeiten der Filmarchivierung hierzulande: Zersplitterung der Filmarchivierung, erhebliche Überlieferungsverluste (kein einziger Jahrgang einer Filmproduktion sei vollständig erhalten), keine systematische Hinterlegungspflicht, keine Verpflichtung, die für die Sicherung der Filme notwendigen Ausgangsmaterialien zu hinterlegen, keine Archivierungspflicht für Internet-Filme, DVD-Editionen und vergleichbare Bewegtbildmedien, kein Gesamtkatalog der audiovisuellen Sammlungen in Deutschland und international, kein eindeutig geklärtes Zitatrecht und keine Regelung für den Umgang mit ungeklärten Rechten und verwaisten Werken. Als beispielhaft für die Öffnung der Archive, wie sie die Digitalisierung ermöglicht, stellen die Autoren das französische Institut National de l’Audiovisuel (INA) und das kooperative niederländische Projekt vor. Das Fazit von Bohn/Koerber: Die deutschen Filmarchive stünden an mehreren Fronten vor einer „herkulischen Aufgabe“ (S. 174). Und: „Für die Verbindung des audiovisuellen Gedächtnisses mit der audiovisuellen Zukunft bleibt für den Gesetzgeber noch viel zu tun.“ (S. 177) Der Gesetzgeber wird sich aber nur dann bewegen, wenn sich sowohl die Archive als auch die Filmwissenschaft und die betroffene Öffentlichkeit, angefangen von den Filmemachern bis zu den Kuratoren und Vermittlern, deutlich stärker als bisher zu Wort melden.

Bibliografischen Angaben zu den drei Veröffentlichungen unter "Materialien"

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,224

[2016/05/14]

Digitalisierungsförderung der BKM 2016

250.000 Euro für die DEFA-Stiftung

Mai 2016: Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) unterstützt 2016 erneut die DEFA-Stiftung. Mit der Fördersumme von 250.000 Euro aus dem Fonds zur „Digitalisierung von ausgewählten Filmen des nationalen Filmerbes“ lässt die DEFA-Stiftung u.a. die Spielfilme Der Prinz hinter den sieben Meeren (DDR 1982, R: Walter Beck), Hände hoch – oder ich schieße! (DDR 1966/2008, R: Hans-Joachim Kasprzik), Seilergasse 8 (DDR 1960, R: Joachim Kunert), Rotkäppchen (DDR 1962, R: Götz Friedrich, 1962), DEFA 70 (DDR 1966, R: Werner Bergmann) sowie 19 Animationsfilme digitalisieren.

In den vergangenen zwei Monaten wurden erneut eine Reihe digitalisierter DEFA-Produktionen an den DEFA-Filmverleih bei der Deutschen Kinemathek übergeben, darunter der Spielfilm Die Windrose (DDR 1957, R: Joris Ivens), der Dokumentarfilm Fritz Cremer – Schöpfer des Buchenwald-Denkmals (DDR 1957, R: Hugo Hermann) und der Animationsfilm Die Musici (DDR 1963, R: Katja Georgi).

(Q.: DEFA-Stiftung, Newsletter 3, Mai 2016)

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,223

[2016/05/02]

Filmerbe: Aufbewahrung des Originalmaterials ist ein "Balanceakt"

Zur Strategie der NRW-Landesregierung bei der Erschließung, Bewahrung und
Fortentwicklung des Filmerbes

2. Mai 2016. - Auf Anfrage der FDP teilte die Landesregierung Nordrhein-Westfalen am 13. April 2016 mit, "vor allem bei Filmen von filmhistorischer Bedeutung oder dokumentarischem bzw. künstlerischem Wert" sei "der Erhalt des Originals anzustreben." Im übrigen sei diese Frage ein "Balanceakt" zwischen archivarischem Anspruch und finanziellen Möglichkeiten.

Für das Filmerbe NRWs relevante Filme würden vor allem vom Landesarchiv gesammelt und archiviert. Die dort vorhandenen Nitrofilme sollen demnächst digitalisiert werden.

Im Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland sind laut Findbuch 848 Filme archiviert.

Die Abteilung Ostwestfalen-Lippe im Landesarchiv NRW archiviert 351 Bild- und Tondokumente.

Im Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen gibt es einen Bestand „Audio- und Videosammlung“ von 46 Einheiten, überwiegend Videos/ DVDs zu Beständen (Belegexemplare von Filmaufnahmen im Archiv) oder Veranstaltungen des Archivs.

Wortlaut der Antwort der NRW-Landesregierung

Ergänzt 19. Mai 2016.

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,221

[2016/04/24]

Behalten oder vernichten?

Physische Datenträger audiovisueller Dokumente nach der Digitalisierung

24. April 2016. – In einem Positionspapier untersucht der Schweizer Verein Memoriav, wie mit den physischen Datenträgern von audiovisuellen Dokumenten – behalten oder vernichten? – nach erfolgter Digitalisierung zu verfahren ist.

Als Ergebnis einer Expertendiskussion, die auch den internationalen Fachdiskurs einbezieht, kommt Memoriav zu dem Schluss, dass die analogen Originale – also jene Trägermaterialien, die als Ausgangspunkt der Digitalisierung dienten – mindestens so lange aufzubewahren sind, wie ihre Lesbarkeit gewährleistet ist. Das Dokument stellt zudem vier Bedingungen auf, die alle gleichzeitig erfüllt sein müssen, sollte von diesem Grundsatz abgewichen werden.

Das Positionspapier von Memoriav steht somit in scharfer Opposition zur Kassationspraxis des Bundesarchiv-Filmarchivs. Andererseits stützt es die strikte Ablehnung u.a. durch den Kinematheksverbund des Vorschlags der PwC-Gutachter, nach der Digitalisierung „aus Kostengründen [...] nur eine sehr selektive analoge Archivierung“ vorzunehmen.

Zum Positionspapier "Behalten oder vernichten?" (pdf)

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,219

[2016/04/21]

Brechts Filmerbe: Sicherung und Digitalisierung

Archiv der Akademie der Künste und Deutsche Kinemathek bearbeiten den filmischen Bestand des Bertolt-Brecht-Archivs

19. April 2016. – 44 Filme mit insgesamt 70.000 Filmmeter von den 1920er bis in die späten 1970er Jahren geben Einblicke in die Inszenierungsarbeit, in private Lebensmomente und die Rezeption des Werkes Bertolt Brechts. Die Filmmaterialien – (Original-)Negative, frühe Kopien und Umkehroriginale in den Formaten 8mm, 16mm und 35mm – befinden sich seit 2008 als Depositum in der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, da dort die filmtechnische und -archivische Infrastruktur zur Erschließung und Lagerung der Filme gegeben ist.

In den nächsten zwei Jahren wird die Sammlung durch Umkopierung auf ein dauerhaft stabiles Polyester-Trägermaterial gesichert und nach anschließender Digitalisierung an elektronischen Leseplätzen im Archiv der Akademie der Künste zugänglich gemacht werden.

Um eine Online-Recherche zu ermöglichen, werden die Metadaten zu den Filmwerken in die Deutsche Digitale Bibliothek sowie in die Archivdatenbank der Akademie eingebunden. Damit stehen nach Abschluss des Projekts weitreichende Recherche- und Forschungsmöglichkeiten zum filmischen Erbe von Bertolt Brecht zur Verfügung.

Das Projekt wird durch die LOTTO-Stiftung Berlin und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) gefördert, hat aber keinen Bezug zur Digitalisierungsoffensive der BKM.

Zur ausführlichen Mitteilung der Akademie der Künste

(Aktualisiert am 24.4.2016)

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,218

[2016/04/13]

Michael Müller: "DEFA-Filme zügig digitalisieren"

Berlins Regierender Bürgermeister über die Digitalisierung des DEFA-Filmerbes

13. April 2016. – Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller wies im Vorfeld der 43. Regionalkonferenz der Regierungschefs der neuen Länder am 13. April 2016 in Stolpe (Mecklenburg-Vorpommern) auch auf die Digitalisierung des DEFA-Filmerbes hin, die ein wichtiger Tagesordnungspunkt darstelle.

Im Rahmen einer Bund-Länder-Initiative werden sich die Länder besonders dafür einsetzen, dass die DEFA-Filme zügig digitalisiert werden können und damit einem breiten Publikum zur Verfügung stehen. Berlin hat bereits in diesem und im nächsten Jahr jeweils 250.000 Euro als Teil des Zuschusses an die Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH für die Digitalisierung des Filmerbes im Landeshaushalt eingestellt.

Derzeit wird über eine Bund-Länder-Initiative verhandelt, durch die ab 2017 insgesamt 10 Millionen Euro jährlich für die Digitalisierung des Filmerbes bereitgestellt werden sollen. Im Vorgriff darauf unterstützt die Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH bereits in diesem Jahr Einzelmaßnahmen ohne förmliche Ausschreibung.

Presse- und Informationsamt des Landes Berlin, Pressemitteilung vom 13.4.2016

(Aktualisiert am 24.4.2016)

Permalink: filmerbe.org/ref/?100,217

[2016/04/12]

Digitalisierung des deutschen Filmerbes verstärkt fördern

Antrag der FraktionDIE LINKE im Deutschen Bundestag

12. April 2016. – Der am 13. April 2016 von der Fraktion DIE LINKE im Deutschen Bundestag eingebrachte Antrag 18/8073 "Filmförderung – Impulse für mehr Innovation statt Kommerz, für soziale und Gendergerechtigkeit und kulturelle Vielfalt" zur anstehenden Novelle des Filmförderungsgesetzes hebt auch die Bedeutung des Filmerbes hervor. Der Antrag fordert u.a. Regelungen

  • „um das Kino als kulturellen Ort zu erhalten und zu fördern“

  • „die Filmbildung im Rahmen der Medienbildung zu fördern“, sowie
  • „den Erhalt und die Digitalisierung des deutschen Filmerbes verstärkt zu fördern. Dazu gehört, dass die bestehende Verpflichtung zur Hinterlegung einer Kopie des geförderten Films auf das Ausgangsmaterial ausgeweitet wird (Pflichtexemplar-Hinterlegung). Fünf Prozent des Etats der FFA sollen für die Digitalisierung (bisher) geförderter audiovisueller Inhalte eingesetzt werden. Über das Filmförderungsgesetz hinaus, muss der Bundesanteil an der Finanzierung zur Digitalisierung des Filmerbes erhöht werden.“
  • Antrag 18/8073 der Linksfraktion im Wortlaut (pdf)

    Permalink: filmerbe.org/ref/?100,93

    [2016/04/11]

    "Blicke auf Deutschland"

    Präsidiale Spritztour durch die Filmgeschichte

    11. April 2016 - Unter dem Motto „Blicke auf Deutschland“ lud Bundespräsident Joachim Gauck am 8. April 2016 ca. 200 Gäste zu einer Würdigung des deutschen Films. Hans Helmut Prinzler, ehemaliger Direktor der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, erlebte die Soirée im Schloss Bellevue als eine anregende "Spritztour durch die deutsche Filmgeschichte" und nutzte die Gelegenheit zu einer Mahnung an alle Verantwortlichen, sich für die Erhaltung unseres Filmerbes einzusetzen: "Jeder, der in irgendeiner Weise mit dem Film verbunden ist – und das reicht bis zu den Zuschauerinnen und Zuschauern – trägt direkt oder indirekt auch Verantwortung für den Umgang mit dem Filmerbe. Man sollte sich nicht nur für die Filme von heute und morgen interessieren, man muss auch an die Filme von gestern und vorgestern denken."

    Redetext und Link zur Ansprache des Bundespräsidenten

    Permalink: filmerbe.org/ref/?100,216

    [2016/04/07]

    DEFA-Stiftung übergibt 250. DCP an den Verleih

    April 2016 – Im Rahmen der Digitalisierung des DEFA-Filmerbes hat die DEFA-Stiftung mit Arthur Pohls Kolportage-Krimi Spielbank-Affäre (DDR/Schweden 1957) jetzt den 250. Film als DCP an den Verleih der Deutschen Kinemathek ausgeliefert. Der Film ist zum ersten Mal in seiner ursprünglichen CinemaScope-Fassung zugänglich, die bisher noch nie im Kino zu sehen war. Bereits seit 2007 lässt die DEFA-Stiftung Spiel-, Dokumentar- und Trickfilme des DEFA-Filmstocks digital bearbeiten und restaurieren. Als erster Film war 2008 Goya (1971) von Konrad Wolf für 45.000 Euro digital bearbeitet worden.

    Eine Übersicht über die verfugbaren DCPs findet sich auf der Website der DEFA-Stiftung. Alle DCPs können beim Verleih der Deutschen Kinemathek gebucht werden.

    http://www.defa-stiftung.de/digitalisierung

    Permalink: filmerbe.org/ref/?100,202

    [2016/03/03]

    Neuer DCP-Verleihkatalog der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung

    3. März 2016. - Der aktuelle DCP-Verleihkatalog der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung umfasst 79 Titel von 1913 ("Richard Wagner", R: William Wauer) bis 1960 ("Die Fastnachtsbeichte", R: Wilhelm Dieterle; "Der Jugendrichter", R: Paul Verhoeven). 33 Titel sind als Restaurierung ausgewiesen, ein Titel als Rekonstruktion.

    Alle DCPs können auch als BluRay ausgeliehen werden.

    http://www.murnau-stiftung.de/filmbestand/filmverleih

    Permalink: filmerbe.org/ref/?100,213

    [2016/02/24]

    "Widersinnige Filmvernichtung nimmt immer dramatischere Züge an"

    BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur Auskunft der Bundesregierung über zunehmende Vernichtung von analogem Filmmaterial

    24. Februar 2016. – Tabea Rößner, Sprecherin für Filmpolitik der GRÜNEN-Fraktion im Bundestag, beschuldigt die Bundesregierung, künftig vollständig auf die Archivierung von analogem Filmmaterial zu verzichten und auf die rein digitale Sicherung zu setzen, die mit hohen Kosten und Risiken verbunden sei. "Ohne öffentliche Diskussion und hinter verschlossenen Türen" entscheide das Bundesarchiv darüber, was archivwürdig sei. "Filmbranche, ArchivarInnen und FilmhistorikerInnen warnen seit Jahren eindringlich davor, dass das Filmerbe so verloren geht. Die Bundesregierung nimmt es sehenden Auges in Kauf. Es ist richtig und wichtig, mehr Mittel in die kulturelle Filmförderung zu investieren, es ist aber absurd, darüber die Filmgeschichte zu vergessen."

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    Permalink: filmerbe.org/ref/?100,210

    [2016/02/24]

    Filmsicherung wird vollständig auf digitale Technik umgestellt

    Stellungnahme der Bundesregierung zur Bewahrung des Filmerbes

    24. Februar 2016. Auf eine Anfrage von Tabea Rößner, Abgeordneter der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, in der Fragestunde des Bundestags am 24. Februar 2016 teilte die Bundesregierung mit, es sei beabsichtigt, die Filmkopierwerke des Bundesarchivs in Koblenz und Berlin mittelfristig zu schließen. Das Bundesarchiv werde die Sicherung von Filmen "in näherer Zukunft vollständig auf die digitale Technik umstellen."

    Zur Antwort der Bundesregierung

    Permalink: filmerbe.org/ref/?100,212

    [2016/02/23]

    Filmdokumente retten!

    Neue Website zur bedrohten Situation des Filmerbes

    23. Februar 2016. – Der Historiker und Dokumentarfilmer Dirk Alt hat eine Website mit dem Titel "Filmdokumente retten" freigeschaltet. Zu lesen sind dort neben zentralen Forderungen an die Bundesregierung und die Filmarchive ein Sachstandsbericht zur Kassationspraxis des Bundesarchiv/Filmarchivs sowie eine Zusammenstellung wichtiger Fakten und Falschbehauptungen.

    Filmdokumente retten

    Permalink: filmerbe.org/ref/?100,211

    [2016/01/14]

    First International Conference – Colour in Film

    London, 2nd to 3rd March 2016

    15. Januar 2016. – The First International Conference – Colour in Film will open on March 2nd, 2016, 14.00 at BFI Southbank with specially selected colour film screenings contextualised by expert introductions with all-day presentations on March 3rd, 9.00-17.00 at Friends House near London Euston Station.

    Confirmed keynote speakers include Sarah Street (University of Bristol, Leverhulme Trust research project, Colour in the 1920s: Cinema and Its Intermedial Contexts), Barbara Flueckiger (University of Zurich, Timeline of Historical Film Colors) and Andrew Stockman (University College of London, Institute of Ophthalmology, Colour & Vision).

    Colour in Film is a joint initiative of the Colour Group, the HTW – University of Applied Sciences Berlin and the British Film Institute.

    For further information, please visit the website of the Colour Group.

    Permalink: filmerbe.org/ref/?100,203

    [2016/01/14]

    Tschechische Kult-Regisseure kritisieren die Digitalisierung ihrer Filme

    Über den Streit um die Originalfarben berichtet Till Janzer von Radio Praha

    13. Januar 2016. – Vor vier Jahren stimmten Regisseure wie Miloš Forman und Jirí Menzel zu, dass ihre Filme in digitalisierter Form restauriert werden. Nun beklagen sie sich über die Art und Weise, wie das tschechische Filmarchiv vorgeht. In einem offenen Brief an Premier Bohuslav Sobotka verlangen sie die Abberufung des Leiters des Filmarchivs.

    „Das Archiv lässt in einem Filmlabor in Ungarn digitalisieren. Dort werden Schäden an den Originalbändern behoben und Verunreinigungen entfernt. Die Ungarn betrieben Billigarbeit, behaupten jedoch die Kritiker. Sie wollen, dass Methoden der Prager Musikhochschule AMU angewendet werden. Das Filmarchiv entgegnet, man gehe in Übereinstimmung mit europäischen Standards vor.“

    Zum vollständigen Bericht

    Permalink: filmerbe.org/ref/?100,208


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