Aktuell

[2016/10/18]

Kein weiterer Aufschub für die Sicherung des Filmerbes

Stellungnahme des Verbands der deutschen Filmkritik

18. Oktober 2016. – Der Verband der deutschen Filmkritik beobachtet „mit großer Sorge und zunehmendem Befremden“ die Inaktivität der Bundesregierung bei der Sicherung und Zugänglichkeit des Filmerbes. In einer Stellungnahme zur öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Kultur und Medien zum Antrag „Nachhaltige Bewahrung, Sicherung und Zugänglichkeit des deutschen Filmerbes gewährleisten“ der Bundestagsfraktion DIE LINKE am 19. Oktober fordert er den Bundestag auf, die Sicherung des Filmerbes in der Transformationsphase von analog auf digital nicht auf halbem Weg zu blockieren: „Derzeit wird ihm weder der Weg in eine breite digitale Zukunft eröffnet, noch werden die Zugänge zu seiner analogen Geschichte ausreichend erhalten.“

Der Verband der deutschen Filmkritik verlangt eine langfristige Finanzierung der Digitalisierung des Filmerbes durch den Bund und die Länder. Solange diese sich nicht auf eine gemeinsame Finanzierung geeinigt hätten, müsse die Bundesregierung „mindestens die in ihre Zuständigkeit fallende institutionelle Ausstattung der Filmarchive und Kinematheken in ausreichendem Maße gewährleisten.“

Weiterhin fordert der Verband, sich auch um bislang nur unzureichend archivierte Teile des Filmerbes zu bemühen. Er verlangt zudem eine rechtlich verbindliche Anordnung der Filmarchive, die Vernichtung von Filmmaterialien zu unterlassen, sofern diese nicht aufgrund fortschreitender Zersetzung als Gefährdung einzustufen sind.

Der Verband der deutschen Filmkritik fordert auch die „langfristige Sicherstellung und Bewahrung der analogen Filminfrastruktur in Deutschland, um die Begegnung mit dem Filmerbe auch zukünftig im ursprünglichen Vorführformat zu ermöglichen.“ Dies gebiete nicht zuletzt der Respekt vor den künstlerischen Absichten der Filmemacher.

Hier geht es zum Wortlaut der Erklärung

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